Dienstag, 6. August 2013

My Teeny Bikini


Ich finde, es gibt Dinge, nach denen Frau gefühlte eine Million Jahre vergeblich sucht. Meistens sind es die Kleidungsstücke, die "perfekt" sein sollen, um unsere Vorzüge so gut wie möglich hervorzuheben und unsere Fehler bestmöglich zu vertuschen. Die perfekte Jeans, zum Beispiel. Oder den perfekten Blazer. Oft auch das perfekte Little Black Dress.
In meinem Fall war es der perfekte Bikini. 

Diese Suche geht schon ewig. Meistens jedes Jahr aufs Neue, weil man sich im Vorjahr auch wieder nur mit einer wenig zufrieden stellenden Alternative begnügt hat. Ist es ein kalter, grauer Sommer und kein Urlaub angesagt, kann man es verkraften, wenn man nur einen Haufen unvorteilhafte Schwimm-Outfits in der Schublade hat. Aber wenn die Sonne lacht und man wie diesen Sommer aus dem Schwitzen gar nicht mehr heraus kommt, dann wächst der Wunsch nach Abkühlung im kühlen Nass und zeitgleich der, nach den perfekten Badeklamotten.
Also heißt es entweder stundenlang unter erbarmungsloser Neonbeleuchtung im Kaufhaus einen bunten Zweiteiler nach dem anderen anprobieren oder nicht weniger Zeit in diversen Online-Shops bei der Auswahl der vielversprechendsten Schwimmbekleidung zu verbringen. Ich habe mich für die Zweite Alternative entschieden. Zum einen, weil ich die Auswahl in Kaufhäusern immer etwas schwach finde und die ganzen schönen Teile schon beim ersten Sonnenstrahl ausverkauft sind. Zum anderen, weil ich mir gerne Zeit lasse bei der Entscheidung, in was ich mich zur Strandnixe verwandle. Anprobekabinen fühlen sich für mich an,  wie ein tickender Wecker im Hintergrund. Ständig habe ich das Gefühl, so schnell wie möglich wieder verschwunden sein zu müssen und hasse das Gefühl, dass vor der Kabinentür eine Horde Frauen wartet, die sich nichts sehnlicher wünschen, als dass ich mich endlich wieder anziehen und verschwinden möge. Zuhause kann ich mich stundenlang vor dem Spiegel begutachten und jeden Bikini in Kombination mit diversen Strandtüchern, Sommerkleidchen und Sonnenbrillen ausprobieren. Für mich optimal. 
Trotzdem waren Suche und Auswahlprozess dieses Jahr nicht weniger schwierig als sonst. Wie jede andere Frau auch (Victoria's Secret Angels werden da jetzt mal nicht mit eingerechnet) habe ich Problemzonen, die ich nicht unbedingt gerne in den Vordergrund stellen möchte. Oder besser ausgedrückt: Von denen ich mit gekonnten Schnitten und gewieften Details soweit ablenken kann, dass sie eigentlich gar nicht mehr wichtig sind. In meinem speziellen Fall sind das sehr wenig Oberweite und ein kleines Wohlstandsbäuchlein. Zudem bin ich Teint mäßig eher im Bereich Wasserleiche anzusiedeln, als in der Abteilung Beach Babe. Weiße Bikinis sind bei mir ein absolutes No-Go; man könnte sonst annehmen, ich wäre unter die FKKler gegangen.

Zu tief geschnittene Höschen mag ich auch nicht - ich habe keine Lust, mir bei jedem Gang zum Pool das Unterteil festzuhalten, damit sich mein Hintern nicht komplett entblößt. Das Oberteil sollte nicht zu sehr gepolstert sein. Durch meine so gut wie nicht vorhandene Brust, stehen dick gepolsterte BHs und Bikinioberteile bei mir nur unvorteilhaft ab. Außerdem möchte ich eine Farbe oder einen Print, der zugleich angesagt modern ist und den ich trotzdem lange sehen kann. Alles also nicht ganz einfach. 


Letztendlich bin ich dann doch fündig geworden - als ich fast schon aufgeben wollte. Diese beiden Schnuckelchen von Tommy Hilfiger werden mich Ende des Monats in den Urlaub begleiten und - sollte das Wetter weiterhin so traumhaft sommerlich bleiben - davor an zahlreiche Badeseen und in ausgesuchte Freibäder. Ich werde mich abwechselnd in den klassischen, schwarz-weiß gestreiften Triangle-Bikini im Maritim-Look und in das zuckersüße Modell in Korall-Rot werfen, der wahrscheinlich mit meinem Sonnenbrand um die Wette glühen wird. Meiner Meinung nach hat sich die Suche gelohnt. Passform und Looks sind bei beiden Bikinis zeitlos und stylisch zugleich, ich fühle mich darin wohl und kann mich so zeigen, ohne mich unter meinem Handtuch verstecken zu müssen. Erfahrungsgemäß sind Hilfiger-Bikinis auch qualitativ alle erste Sahne. Nichts ist schlimmer, als Badebekleidung, die sich nach ein paar Sprüngen ins Wasser unschön verformt und ausleiert. 

Ich hoffe, meine Suche nach dem perfekten Bikini ist damit  - vorerst - abgeschlossen. Wie sieht das bei euch und der Auswahl der richtigen Strandbekleidung aus?

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